Technisches

Die Schnellzugsdampflokomotive 01 202 wurde 1936 von der Firma Henschel und Sohn in Kassel (D) gebaut und im Dezember an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft abgeliefert. Sie war Teil der fünften und damit letzten Lieferserie (Seriennummer 191 bis 232). Die Inbetriebnahme erfolgte am 20. März 1937. Die Lokomotive besitzt die für Schnellzugsdampflokomotiven klassische Achsanordnung 2'C1' (zwei vorlaufende Laufachsen in einem Drehgestell, drei Triebachsen und eine nachlaufende Schleppachse), diese Achsfolge wird auch als "Pacific" bezeichnet.

Länge über Puffer: 23.94 m
Gewicht 169 t
Durchmesser der Triebräder 2000 mm
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h
Leistung 2250 PS
Anzahl Zylinder 2

Die Lokomotiven der letzten Serie wurden von den Firmen Henschel & Sohn in Kassel sowie Krupp gefertigt. Gegenüber dem vierten Baulos gab es relativ wenige Veränderungen. Vor allem wurden die bis dahin verwendeten Regelkolbenschieber durch Druckausgleichkolbenschieber der Bauart Karl Schulz oder Müller ersetzt. Damit entfielen auch die Druckausgleichsventile auf den Schieberkästen.

Fahrwerk  
Achslast max.: 20 t
Meterlast bei 2/3 Vorräten: 7.2 t
Drehgestell: zweiachsig, Ø 1000mm
Triebachsen: Ø 2000mm
Schleppachse: Adamsachse, Ø 1250mm
Rahmen: Barrenrahmen, genietet
   
Kessel  
Betriebsdruck: 16 bar
Rostfläche: 4.32 m²
Rost, Länge x Breite: 2.5 x 1.7 m
Anzahl Rauchrohre: 24 Stk., Ø 171 mm
Anzahl Siederohre: 106 Stk., Ø 70 mm
Rohrlänge: 6.8 m
Wasserraum: 10.86 m³
Dampfraum: 4.72 m³
Vorwärmer: Knorr Oberflächenvorwärmer
   
Triebwerk  
Steuerung: Heusinger, aussen liegend
Zylinder: Ø 600 mm x 660 mm
Kolbenschieber: Druckausgleichkolbenschieber
Bauart Müller Ø 300 mm
   
Tender, Typ 2'2 T 34  
Kohlevorrat: 10 t
Wasservorrat: 34 m³
Fahrgestell Tender: zwei Drehgestelle, Achsfolge 2'2'


Seit der Ablieferung der ersten Vorserie 1926 und der zweiten Lieferserie (Seriennummern 001 bis 076) 1927/28 hatte die Baureihe 01 deutliche Veränderungen durchgemacht:

  • Diese betrafen den Kessel: Stahlfeuerbüchse an Stelle der Kupferfeuerbüchse, grössere Anzahl Waschluken, geschweisster Rauchkammertürring, Kolbenspeisepumpe 250 l/min Bauart Knorr mit Tolkien-Steuerung.
  • Den Rahmen: Diverse Verstärkungen, Ausschnitte entfielen.
  • Das Drehgestell: Laufräder neu mit Ø 1000 mm an Stelle von Ø 850 mm, zusätzlicher Einbau von Schraubenfedern.
  • Einbau des grossen Ausgleichhebels zwischen dem hinteren Kuppelradsatz und dem Schleppradsatz.
  • Das Triebwerk: Verstärkte Profile der Trieb- und Kuppelstangen, verstärkte Kreuzköpfe.
  • Die Steuerung: Schwingenträger in Schweissausführung, neue Gegenkurbel.
  • Die Bremse: Der bisher ungebremste Schleppradsatz erhielt eine einseitig wirkende Bremse, Trieb-und Kuppelachsen erhielten doppelt wirkende Scherenbremsen und an Stelle der Bremsklötze wurden Bremsschuhe mit auswechselbaren Bremssohlen eingebaut.

Seit ihrer Inbetriebnahme im März 1937 erreichte die Pacific 01 202 bis heute eine Laufleistung von über 3'722'000 km!