Aktuell

News aus dem Dampflokwerk Nr. 17

Die Wasserdruckprobe ist erfolgreich bestanden!

Am Freitag, 20. September 2013 wurde die Wasserdruckprobe mit Prüfdruck 20,8 bar erfolgreich durchgeführt und bestanden! Nachdem in der vergangenen Woche die Rauch- und Heizrohre eingeschoben, feuerbuchsseitig verschweisst und rauchkammerseitig eingewalzt, die letzen Stehbolzen eingeschweisst und auch die Rauchkammer fertig gestellt wurde, konnte der Kessel am Donnerstag, 19.9. erstmals mit ca. 50°C warmem Wasser gefüllt und gedrückt werden. Die eingesetzten Lukenpilze wurden anschliessend nachgezogen, einzelne, leicht undichte Stellen an Stehbolzen-Schweissnähten, Nieten oder Stemmkanten mit Kreide markiert. Nach einer ersten Besichtigung durch unseren Kesselsachverständigen Rudolf Langeloth wurde das Wasser, immerhin rund 15'000 Liter Warmwasser, für die wenigen Nacharbeiten wieder abgelassen, da am mit Wasser gefüllten Kessel wegen der einseitigen Kühlwirkung nicht geschweisst wird.

Anschliessend wurde der Stand der weiteren Arbeiten Besichtigt. Die Schweissarbeiten am Tenderkasten mit dem Einbringen eines neuen Kohleschrägbleches sind abgeschlossen. Die beiden Drehgestelle ausgebaut, das verlegen der neuen Hauptluftbehälterleitung hat begonnen. Das hintere Drehgestell ist zerlegt, wie üblich sind einige Arbeiten auszuführen, insbesondere müssen die Achslagerführungen am Drehgestellrahmen wie an den Achslagern berichtigt werden. Auch an der Bremsmechanik sind einige Instandstellungsarbeiten nötig. Ein Hilfsluftbehälter der Tenderbremse zeigt zudem starke Abrostung und muss ersetzt werden.

Am Fahrwerk der Lokomotive wird ebenfalls gearbeitet: Die Hauptluftbehälterleitung ist nach vorne fertig verlegt, nach hinten noch im Gange. Die schwere Hauptbremswelle ist ausgebaut. Diese wurde im "Dampf-Endzeitalter" offenbar bereits mehrfach notdürftig Instandgestellt und gibt nun dadurch auch einiges zu tun. Die Lager der Bremswelle sind bereits aufgeschweisst und können mechanisch bearbeitet werden. Die vordere Kesselauflage, dort wo die Rauchkammer mit dem Rahmen verschraubt wird, wurde aufgeschweisst und durch den Schlosser bearbeitet, die hinteren Gleit-Kesselauflagen aus Bronze sind gefrässt und liegen auf dem Rahmen zur Aufnahme des Kessels bereit.

Auch die beiden grossen Hauptluft- und die kleineren Hilfsluftbehälter wurden innen gereinigt, auf Rostfras und Beulen untersucht und mit Wasser abgedrückt. Dabei wurde beschlossen, dass drei kleinere Behälter, zwei 40-Liter und ein 75-Liter, durch neue ersetzt werden müssen. Erstaunlicherweise sind alle drei Behälter neueren Datums, die "Uralt-Behälter" jedoch noch Weiterverwendbar... Darunter der grosse Hilfsluftbehälter der Triebradbremse mit Baujahr 1927, ganze zehn Jahre älter als die Lokomomotive...!

Bilder von der Wasserdruckprobe und dem Stand der weiteren Arbeiten

Urs Bösch